Vorweg, ich habe keine und ich maße mir sicher nicht an jemandes Erziehungsmaßnahmen zu kritisieren. Ich denk mir einfach meinen Teil, würde es aber in der Situation wahrscheinlich nicht besser machen können. Aber um das geht es hier ja zum Glück nicht.

Anfangen möcht ich bei meiner Selbstständigkeit oder Umgangssprachlich Selbst und Ständig. Eine Hass-Liebe seit 8 Jahren. Kleinstgewerbe, Gewerbe der Kleinen nennt man es und doch sind wir viele. Wir tragen essentiell zur Wirtschaftsleistung des Landes bei und doch werden Anträge so formuliert und gemacht, dass einer fast studiert haben muss, um sich im bürokratischen Jungel auszukennen, um dann den Mindestbetrag zu erhalten, der kaum für den nächsten Einkauf reicht. Die meisten von uns sind auch im Urlaub für die Kunden erreichbar. Könnte ja ein Notfall sein und als Ein-Personen-Unternehmen gibt es keine Ausfallssicherheit. Weder im Urlaub noch, wenn Mann/Frau mit Fieber im Bett liegt. Aber zurück zum Eigentlichen. Von was ich rede? Härtefond 1, Härtefond 2, Fixkostenzuschuß in Corona Zeiten, such’s dir aus. Die Summen hörten sich in den Nachrichten gigantisch an. Millionenhilfen da, Milliardenpaket dort, nicht rückzahlbarer Zuschuss hier, zinsfreier Kredit dort. Zahlen, in Höhen, die man sich nicht vorstellen kann. Aufgerechnet auf die Empfänger, ein Tropfen auf den heißen Stein, sofern man überhaupt in die Kriterien passt um Ansuchen zu können. Stundenlanger Aufwand für einen Bagatellbetrag und dann noch die Aussage in der Zeitung lesen: „Ein Spezialproblem der heimischen mittleren und kleinen Unternehmen ist die niedrige Eigenkapitalquote (inklusive „steuerschonender“ Angaben beim Finanzamt).“ (Kurier: Echtes Geld auch für „Kleine“ vom 20.05.2020, zuletzt aufgerufen am 13.06.2020) Und dass von der Chefredakteurin des Kuriers. Also ich bin mir (umgangssprachlich) „verarscht“ vorgekommen. Das Geld jetzt auch für die „Kleinen“. Danke Kurz, hast du schon mal in der freien Wirtschaft um dein Überleben kämpfen müssen? 50% von jeder Honorarnote beiseite legen für Steuer und Versicherung ist bitter, welchen Anreiz hat man dann noch sich Selbstständig zu machen. Jaja ich weiß, es sind nicht ganz 50%, aber das ist jetzt Pfenningzählerei (oder sagt man Pfenningfuchserei?)… Macht das Kraut auch nicht mehr fett. Förderungen für den ersten Mitarbeiter in den ersten drei Jahren… Super, wer zum Kuckuck kann sich das denn leisten in den ersten drei Jahren, wenn man sich erst mal einen Kundenstamm aufbaut und alles anläuft. Vor allem, wenn im dritten Jahr dann der Hammer von der SVA kommt, die eine jährliche Einnahmensteigerung annehmen / voraussetzen / einbilden (Einbildung ist auch eine Bildung, oder?). Ich war in den ersten Jahren froh, wenn genug zum Einkaufen übrigblieb. Wie das im Bereich Gastronomie und Geschäftslokale aussieht, weiß ich nicht. Da ziehe ich meinen Hut. Den Schritt würde ich mir dann doch nicht zutrauen…

Zum Glück hat mich mein Steuerberater damals vorgewarnt und meinte: „Wenn du auf der sicheren Seite sein willst, mach ein Sparbuch und leg von jeder Honorarnote 50% beiseite.“
Gesagt – getan. Für mich blieb wenig bis nichts, dafür war immer was da, um Finanzamt und SVA zu bedienen. Bis Corona kam. Das Sparbuch ist leer. Anspruch auf den Härtefond: „Spar dir die Mühe, mit der Anstellung fällst du da nicht rein.“ – Super… Ende des Jahres wird spannend. Freier Kursbereich – ade, Webseitenaufträge – geschoben, da unklar, ob es die Firma dann noch geben wird. Ich hatte noch Glück: Letztes Jahr dachte ich mir, Genug ist Genug und hab mich um einen Job beworben. Das dritte Burnout (ich liebe dieses Modewort, dass eigentlich keine Krankheit darstellt sondern einfach die psychische Überbelastung beschreibt, die Depression, Angst- und Panikattaken sowie Alpträume als Begleiterscheinung hat, klingt nur um Welten besser… und alle schauen dich mit großen Kulleraugen mitleidig an) hat mich dazu gebracht. Jetzt habe ich halt zwei Jobs (ist ja auch viiiiel besser als nur einen zu haben der „Selbstständigkeit“ heißt). Die Anstellung sichert mir meine Fixkosten, ich kann meine Miete zahlen und muss mir nicht jeden Monat überlegen, wo der nächste Auftrag herkommt. Die Selbstständigkeit zahlt den Rest wie die SVA, Fachzeitschriften, Streamingdienste und den Urlaub. Für mich die perfekte Lösung, zumal ich mit meinem Job den Joker gezogen habe (soll heißen, ich liebe ihn, auch wenn er anstrengend ist). Klar, es ist immer noch stressig, viel Arbeit, viel zu tun und als Trainerin habe ich auch eine gewisse Verantwortung (auch wenn es die Erwachsenenbildung ist, über Kinder trau ich mich einfach nicht drüber, an die muss an dieser Stelle jemand anderer denken, sorry – u know – meine Nerven und das Burnout und so…😬 Ausrede verlass mich nicht, nicht jetzt…). No matter, zurück zum Eigentlichen.
Wenn ich jetzt durch die Stadt gehe, fallen mir etliche leere Auslagen auf mit einem „zu Verkaufen“ Schild. Das, was ich so in den Zeitungen lese und in den Gruppen der Selbstständigen, kommt das Geld nicht dort an, wo es wirklich gebraucht wird. Die Kurzarbeit ist ja auch so eine Sache (das schneide ich jetzt mal am Rande an, damit ich es erwähnt hab). Prinzipiell keine schlechte Idee, in der Theorie. Die Praxis schaut, zum Teil, ganz anders aus (Ich bitte an dieser Stelle selbst um einen Fakten-Check und das nicht nur über Krone und Bild-Zeitung).

Eine neue Rezession auf die wir zusteuern? Spannend wird es, sollte eine zweite Welle geben (ich glaub zu 90% daran, dass eine kommen wird). Neuer Lockdown (ach, das wird wieder toll 🤯😤). Die Skeptiker sehen schon den wirtschaftlichen Zusammenbruch. Ob sich Kurz und Co. einen zweiten Lockdown trauen werden? Mit Milliardenhilfen die Gastro und Tourismusbranche auffangen? Was passiert mit dem Rest? Den Physiotherapeuten, Osteophaten, Künstlern, Vereinen, … Den Kleinen eben, die ebenfalls so wichtig für die Wirtschaft sind? Und was ist mit der Filmbranche? Schauspieler und Balletttänzer, Operndarsteller und die vielen, vielen helfenden Hände im Hintergrund der Produktionen und nicht sichtbaren, nicht „systemrelevanten“ Berufen? Was ist mit den Tierparks und Zoos? (Denkt auch mal jemand an die Kinder? – wer es noch nicht erraten hat: Die Simpsons). Hauptsache die oberste Etage kriegen ihre Boni wieder (wurden die jetzt eigentlich ausgesetzt?)

By the way: Stellt sich eigentlich auch irgendwer die Frage, wo die Milliarden über Milliarden herkommen? Also ich kann mir solche Beträge nicht mehr vorstellen (dabei war ich so happy, dass ich vor kurzem endlich das Prinzip des Ereignishorizonts verstanden hab, wenn nur mein besch*** Kurzzeitgedächtnis nicht wäre, könnte ich es noch erklären… auch so eine Nebenwirkung, – u know – mein Gedächtnis und das Burnout und so…😬) Klar ein Teil kann ja über unsere Steuergelder abgedeckt werden. Der Wirtschaft ging es ja so gut anscheinend. Angeblich hatten wir Vollbeschäftigung und so niedrige Arbeitslosenzahlen wie schon lange nicht mehr (Anmk.: Statist(a)-iken find ich ja Klasse, sie sind so Anonym, reduzieren Menschen auf Prozentzahlen, das hat einfach soooo viel Aussagekraft und jeder kann sich sofort darunter was vorstellen, oder nicht?). Natürlich vor Corona… Wie schnell sich das Blatt wenden kann. Ein Thema für ein anderes mal… Aber ernsthaft. Wo kommt das Geld her? Hat irgendwer eine Gelddruckermaschine im Keller stehen, von der wir noch nichts wissen? Oder läuft das einfach auf das Konto Staatsschulden?
Laut Statista war der öffentliche Haushaltssaldo 2019 zum zweiten Mal in Folge positiv. Waaaahnsinn! Unglaublich, oder? Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Zum zweiten mal in Folge waren die Staatseinnahmen höher als die Staatsausgaben „und es wurde ein Überschuss erzielt“. 😳 (Als Selbstständiger geht das ja nur so, sonst droht Konkurs, Insolvenz, Enteignung, … oder habe ich all die Jahre was falsch gemacht??)
Daraus resultiert, dass die Staatsverschuldung unseres Landes, das Land der Berge und der Seen (Kärntner Seen haben anscheinend Trinkwasserqualität, so sauber sind sie) laut Statista das dritte Mal in Folge sank. Auf rund 280,4 Milliarden Euro.
Ähm wait a minute…
Wie kann eine Staatsverschuldung das dritte Jahr in Folge sinken, wenn der Staatshaushalt erst zum zweiten Mal in Folge positiv ist?
Ok, ich steck das mal in meine Schublade: „Frag lieber mal nicht nach…“ oder doch lieber in die Schublade: „Später recherchieren“? Definitiv in die Zweite aber mit einer Post-IT Anmerkung: „Soll ich das Verstehen?“ Nun gut, zurück zur Staatsverschuldung. Wenn wir in einem Jahr 4,84 Milliarden der Schulden reduzieren, wie lange braucht es, um den Rest abzubezahlen? Überschlagstechnisch sind es 58 Jahre (wenn ich mich jetzt nicht verrechnet habe). Da bin ich dann fast 94 Jahre. (Wow, geil, erleb ich also nicht mehr. Kann mir Wurscht sein, alla „hinter mir die Sintflut“. Achso, da war ja was… „Denkt auch mal wer an die Kinder?“ Die müssen es ja dann schließlich ausbaden…). Aber halt, da war ja NOCH was. Corona, schon vergessen? Hat sich mal wer die Mühe gemacht, die ganzen Hilfspakete, die die Regierung versprochen hat, zusammen zu zählen? Will Mann/Frau wissen, was da für eine Summe herauskommt? Wo kommt das Geld jetzt wirklich her? Von der EU? Die will ja selbst milliardenschweren Hilfspakete zur Verfügung stellen (hier stell ich mir übrigens die gleiche Frage: wo kommt das Geld her?)? Also rein rechnerisch, wird das dann wohl doch nichts mit den 58 Jahren und Österreich ist schuldenfrei. (Anm.: Faszinierend finde ich, wie schnell Geld für die Wirtschaft und Sozialfonds plötzlich fließen können und bei Umwelt und Naturschutzthemen zieren sie sich wie die Diven. Schon mal aufgefallen oder drüber nachgedacht?)
Anscheinend gilt eine Schuldenquote als kritisch, wenn sie über 60% des Bip liegt. Nun ist in der Wirtschaft einiges eingebrochen, durch Covid-19 (logisch, weiß ja jeder, hat ja jeder mitbekommen), die Verschuldung wird (ist eine reine Annahme von mir, denn wo soll das Geld sonst herkommen) enorm steigen. 2019 lag die Staatsquote bei 70,4%. Wie passt das jetzt mit den Maastrich-Kriterien der EU zusammen, wenn doch alles über 60% kritisch ist? Wirklich interessant wird es dann 2021, wenn die Zahlen von 2020 auf dem Tisch sind. Corona hat alles ausgehebelt. Wird der Maastrich Wert nach oben gesetzt oder wird dann eine „elegante“ Lösung gewählt, wie ein 5-Jahres Plan mit außer Kraft setzen der geltenden Regeln inklusiven druckfrischen neuen Geldscheinen? Das nennt man dann umgangssprachlich Inflation (Geld drucken ohne Gegenwert).. Wird also ein eingemachter Krimi werden. Ein Landkrimi vom Feinsten, vor allem wenn Herr Finanzminister Blümel die Zahlen vorlegt (man denke hier bitte an die letzte Budgetverhandlung, ein Traum, selten so gelacht, das Debakel ging ja über mehrere Runden). 🤪
Das wird ein Komedikrimi, auf die Beschwerden und die Reden der Opposition freu ich mich jetzt schon. Theaterspiel vom Feinsten, oder eher Drama? Reality-TV ohne Drehbuch aber mit viel Witz und wenig Humor. (Zahlen von Statista: Staatsquote, Staatsverschuldung)

Amerika macht’s vor, oder? In den letzten Tagen wusste ich nicht mehr, ob ich die Nachrichten schau, oder einen schlecht gemachten Actionfilm verfolge. Nimmt eigentlich irgendwer Trump noch ernst? Denkt ER an die Kinder? Wetten, er schafft eine zweite Amtsperiode? Das er Präsident wird, hat ja auch keiner bis zum Schluss geglaubt.
Ich selbst bin ja kein aktiver Twitterer, aber die Aktion von Twitter gegen Trump (sein Posting mit einem Faktencheck zu markieren) fand ich scharf. Schadenfreude beschreibt es glaub ich besser. Trumps Medium wendet sich gegen ihn, oh wie können sie nur (mimimimimi). 🥰 Aber zurück zum Point. Amerika hat es hart getroffen. Ein riesiges Land, ein beeindruckendes Land, denke man an den Grand Canyon, Yellowstone Nationalpark, usw. (ich kenn es nur aus den unzähligen Dokumentationen… Leider…). Dennoch, wenn ich mir das Gesundheitswesen ansehe bin ich froh in Österreich zu sein, wo jeder Arbeitslose Krankenversichert ist wenn er brav nach den Regeln des Arbeitsmarktservices tanzt (jeglichen weiteren Kommentar verkneif ich mir an dieser Stelle).
Es wundert mich jedoch nicht, dass es so dermaßen in Übersee kracht. Die Menschen sind extrem frustriert durch Ausgangssperren, Lockdown, Arbeitslosigkeit (ich bilde mir ein gelesen zu haben, dass es die höchste Arbeitslosenrate ist mit dem das Land zu kämpfen hat, aber Einbildung ist auch eine Bildung) und dann kam der zündende Funke. Der übergriff der Polizei auf einen Schwarzen. Das Fass war voll, übervoll. Verständlich. Ein Konflikt, der geschichtlich weit zurück reicht. Der Rassismus liegt bei vielen tief verankert, viele schweigen ihn tot (sowas gibt es ja nicht, das schirmt mir meine Alumütze alles ab) und immer mehr gehen auf die Straße. Die Bewegung gibt es aber nicht erst seit gestern… Laut Wikipedia war die Gründung am 13. Juli 2013. (auch wieder so eine Sache, wo schaut man nach? Natürlich in Wikipedia…). Die Statistiken sind jedenfalls erschreckend. Prozentuell mehr übergriffe, öfter Kontrollen, öfter Konsequenzen für den Farbigen und die Mehrheit der Polizisten geht straffrei aus. Uncool Alter. Das im 21. Jhd. bei Gleichberechtigung? Ähm, naja ok fast Gleichberechtigung (Stichwort Equal-Pay-Day… Sorry, das Thema muss ich auch kurz Ankratzen, denn hier gibt es eigentlich auch noch Ausgleichsbedarf).
Der Kelomat hat gepfiffen und hielt dem Druck nicht mehr Stand.
Eine Demonstrationswelle die über den großen Teich nach Europa schwappte. Die, dank der Medienberichterstattung und situationsgeschuldet, einen nahrhaften Boden fand.
In irgendeinen Kommentar in irgendeinem der vielen Social-Media-Kanälen stellte dann jemand die Frage (besser gesagt traute sich jemand, denn dieser Kommentar wurde auf’s heftigste kritisiert), ob die Leute für höhere Löhne für systemkritische Berufe auch auf die Straße gehen würden, zum Demonstrieren. Denn auch dort würden Menschen arbeiten, die meist nicht aus dem jeweiligen Land kommen, denn den Job will ja sonst keiner machen (Schlagwort: Bettpfannen auswechseln, Spargel stechen, Schlachtbetriebe, usw.).
Ich lass das jetzt einfach mal so im Raum stehen, denn ich ärger mich genug über gelenkte Medienberichterstattung, Informationsblasen, nicht über Tellerrand blicken und Hinter mir die Sintflut. Ich stelle jetzt nicht Fragen wie: Brennt der Regenwald in Südamerika immer noch oder haben sie es schon geschafft alles platt zu machen für die Palmölplantagen? Was passiert mit dem ganzen Öl, dass in Sibirien ausgelaufen ist? Taut der Permafrostboden immer noch? Wie gefährlich ist es für uns, wenn das ganze Methangas entweicht?
Warum demonstrieren nicht so viele für die Umwelt, damit die zukünftigen Generationen noch eine Zukunft haben? (Denkt denn keiner an die Kinder?) Warum schmeißen die Menschen ihre Mund-Nasen-Schutz-Teile und Plastikhandschuhe einfach ins Meer, auf die Straße, also einfach achtlos irgendwohin? Die Müllinseln im Meer tangiert uns nicht, da wir sie nicht sehen. Das Los der Unterdrückten ist greifbarer, da ständig in den Medien präsent. Krieg, Trauer, Drama verkauft sich besser als Umweltprobleme. Ist für die meisten greifbarer. Irgendwie läuft da was falsch in der Berichterstattung oder irre ich mich. Sind die anderen Themen nicht auch wichtig? Wichtig für die Nachkommen? Von Plastik allein können wir nicht leben, können wir ja an den verendeten Tieren sehen. Sie können es auch nicht verdauen, also wie sollten wir? Ich denke nicht, dass wir evolutionstechnisch so einen riesigen Schritt machen können, dass wir uns zukünftig von Plastik ernähren können…

Oder doch?